So manche Lust gleicht trocken Stroh.
Schnell flammt sie auf, steht lichterloh –
Und schmollt geübt, kommt Regen dann:
»Ich fang doch erst zu brennen an!«
Kategorie: Epigramm (Seite 3 von 3)
Er geht den Weg nicht, den er weist
Und zeigt doch an, wohin man reist.
Fest bleibt er stehen, wo sich Pfade trennen.
Er nennt das Ziel und doch:
Er muss den Weg nicht kennen.
Ein Dichter muss Geschichten
Bevor es tropft, schon dichten.
Die Schürze ist dem Zweck bestimmt,
Dass nichts darunter dringe,
Das sich zum Schaden unternimmt
Und schmutzig gar verdinge.
Du sagst, du kannst dein Glück nicht fassen
In Worte. Narr, dann tu es lassen.
Doch du fährst fort, dich hin und her zu winden.
Wer soll dabei auch Worte finden?
Noch ungebrochen ward mein Stolz
(Da nicht geschnitzt aus hartem Holz)
Und just auf jene Weise biegsam,
Wie du um meine Hüfte schmiegsam.
Es pupst die Maus.
Es furzt die Kröte.
Es muss ja raus.
Aus jeder Tröte.
So fügte sich in feine Hand
Die Feder, welche Heine fand.
Die Freunde, die du fliehst,
Sind längst begraben.
Die Feinde, die du siehst,
Die wirst du haben.