Odysseus‘ ungezählte Fürze.
Hierfür Verständnis fehlte Circe.
Monat: Juni 2019
Ich bin so oft gedankenlos,
Da suche ich Gedanken
Und finde sie nicht hier
In meinen Datenbanken.
Da liegen sie bei Dir.
Ich bin so oft Gedanken los.
Das Sonett verhält sich zur Lyrik wie die Karl-Marx-Allee zur Städteplanung.
Die Spatzen nesteln garstig an den Hecken.
Die Zweige stechen blind durchs kalte Licht.
Die Stirne fährt sich zögernd durchs Gesicht.
Sie hegt Gedanken, die sich noch verstecken.
Zwei Kleider auf der Wäscheleine wecken
Erinnerung. Doch wir vergessen nicht,
Was uns der Winter lehrte an Verzicht,
Dass wir ja noch in einem Mantel stecken.
Ein Igel schleppt sich zitternd vor den Bau
Und schnuppert sich entlang durchs Kieselgrau.
Ein Wind hebt an, der keck an Wolken zupft.
Das ist die Zeit, wo Sonne in uns reift,
Bevor uns Märzens Ungeduld ergreift.
Schon hat ein Fuchs ein junges Huhn gerupft.
Wer den Ast absägt, auf dem er sitzt, der kann auf keinen grünen Zweig kommen.
Verscharrt des Dissidenten Trödel,
Samt seinem abgetrennten Dödel.
Jetzt mit seinem wolkenlosen
Abschiedsbrief in deinen Händen,
Da erblickst du meine Rosen,
Die vor dir im Krug verenden.
Endlich, gar mit bangem Glühen,
Sorgst du dich um meine Kinder,
Gibst, sodass sie wieder blühen,
Wasser in den Krugzylinder.
Doch es will dir nicht gelingen
Alten Glanz empor zu zwingen:
Welkes Kraut soll dich vergüten
Mit Gestank von faulen Blüten.
Niemand sollte je irgendwem genug sein.
Wir geben gern gemeinsam acht
Auf unser Glück, das einsam macht.