Im Garten steht ein Apfelbaum
Und da herumgehegt ein Zaun,
Wodurch die Früchte, vielbegehrt,
Dem Zugriff Fremder jäh versperrt.
 
Wie dem auch sei, die Zweige ragen
Insonders, wenn sie Äpfel tragen,
Schräg über jenen Zaun aus Latten
Hinein in einen Weg mit Schatten.
 
Und eben dort war angebracht
Von einem Gärtner wohlbedacht,
Gut sichtbar, an gemäßer Stelle,
Ein Warnschild für den Fall der Fälle:
 
Worauf geächtet wilde Ernte,
Ein Dieb, der eine Frucht entfernte,
Um diese gierig zu vernaschen,
Der ließ sich besser nicht erhaschen.

Hinwiederum gehörte allen
Das Fallobst, das herabgefallen
Und außer der Umfriedung liegt –
Das gönne jeder sich vergnügt.
 
Ein junger Bursche aus Berlin,
Der hatte sich verirrt dahin.
Inmitten eines Tagestraums
Traf ihn ein Apfel jenes Baums.
 
Und im Begriffe mit Entzücken
Zur reifen Frucht sich hinzubücken
Geriet sein Blick auf jenes Schild,
Worauf er sich entflammte wild.
 
Gereizt durch heiliges Verbot
Und stete Sünde längst verroht,
Erklomm er jetzt des Baumes Krone,
Dass höherer Genuss ihn lohne.

Der Gärtner, der den Freveltäter
Verpasste, sah den Raub erst später.
Da jener sich nach wilder Ernte
Gleich wieder nach der Stadt entfernte.