Das Grab steht frei,
kein Busch, kein Zaun
verwehrt dem Blick
es zu beschaun –
zu sehen gleich
worein man tritt:
Hier ruht ein Mann
aus unsrer Mitte.
Davor in Reih,
fein aufgesteckt
und für die Lin-
se weich geleckt,
verneigt sich in
geübter Blässe:
das öffentli-
che Interesse
vor einem Staats-
mann von Format
(ein sozia-
ler Demokrat!).
Der hat noch ein-
mal Publikum
und Glück: jetzt fällt
er nicht mehr um.
Der Friedhofswart
auf seiner Bank
trinkt Schnaps bis Son-
nenuntergang,
harrt, bis der letz-
te Kondolent
zur Tagesschau
vors Sofa rennt.
Drauf schleppt er sich
ans Grab zum Stein,
stellt weit beim Gies-
sen aus das Bein,
greift sich noch ei-
nen Blumenstrauß
für seine Frau
und schwankt nach Haus.
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