Als das Wunder, das wir waren,
Sich in welke Blätter zweigte,
Ließen wir die Hoffnung fahren
In die Sense, die sich zeigte.
Doch die Wurzel saß noch tiefer
Als der Schnitt, den wir vollbracht.
Neue Knospen treiben wieder
Ihre Blüten über Nacht.
Als das Wunder, das wir waren,
Sich in welke Blätter zweigte,
Ließen wir die Hoffnung fahren
In die Sense, die sich zeigte.
Doch die Wurzel saß noch tiefer
Als der Schnitt, den wir vollbracht.
Neue Knospen treiben wieder
Ihre Blüten über Nacht.
In der ersten Reihe steht
Der Gesandte, höchst geweiht,
Vor dem Mahnmalblumenbeet,
Ins Ensemble eingereiht,
Wagt sich an das Opfer ran,
Das sich nicht mehr wehren kann.
In Gedenken starrt der Bube,
Eingerahmt durch jene Feier,
Wieder in die Mördergrube,
Einstmals Henker, heut: Befreier.
Selbst der Deutsche strebt auf Erden
Stets aufs Neue gut zu werden.
Sieht man auf die Fahnenschwenker,
Fehlt ein Land hier namentlich,
Einst Befreier, heute Henker,
Keiner merkt es, doch man hat sich
Immerhin dabei gedacht:
Die Geschichte wird gemacht.
Übelmeinend ist der Ruf,
Den das Leben mir verschuf:
Nämlich, dass, ging etwas schief,
Hinterher ein jeder rief:
Schuld trägt hier der Totengräber,
Er, des Teufels größter Streber,
Schadete der Sache arg,
Stieß sie rücklings in den Sarg.
Hilflos, wie die Eifersucht,
Mehr aus Ohnmacht, denn aus Wucht,
Weiß ich, dass ich dann vergrabe,
Was ich längst verloren habe.
Ach wie schön ist Panama,
Schneller gehts von B nach A
Für die Großen, für die Reichen.
Nur am Grunde liegen Leichen.
Aus der Welt, aus Böhmisch-Mähren,
Aus der Fahrbahn schoss ein Wagen,
Schräg nach vorn sich überquerend,
Kam er nicht noch mal zum Tragen.
Dies passierte Neunzehnhundert-
zweiundneunzig einem Mann,
Dem das – schnappte man verwundert –
Arglos nicht geschehn sein kann.
Doch die späthin einbestellte
Untersuchung fand nicht eine
Spur, die den Verdacht erhellte
Für das Böse. Man sah keine
Dunklen Kräfte hier am Werk.
Gott ließ jenen Dissidenten,
Einst Prophet, bald ohne Berg,
Grußlos in der Ödnis enden.
Die Geschlossenheit der Reichen
Kennt im Freisein kein Erbarmen:
Luxus lässt sich nicht erweichen;
Hart ist noch das Brot der Armen.
Hat ein Reicher einmal Pech,
Wenn der Steuerfahnder ihn
Ins Visier nimmt und dann frech
Auch erwischt beim Hinterziehn,
Ruft er seine Limousine,
Worin da sein Anwalt schon.
Eh die Schwedische Gardine
In das Schloss fällt, sitzt Kaution.
Für weit weniger als dies
Fährt der Arme auf der Stelle
(Weil er sich ertappen ließ)
Freilich ein in seine Zelle.
Denn bei Sicherheit von Reichen
Kennt der Richter kein Erbarmen,
Schützt er doch, für seinesgleichen,
Was gestohlen von den Armen.
Von einem toten Pferd kann man nicht fallen.
Die ungelösten Steuerfälle
Sind eine offene Feuerstelle.
Klage nicht die Wellen an, weil der Stein ins Wasser gefallen ist.
Nur elende Gesichter, da,
Wo man nicht einen Dichter sah.
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